TSV Dietmannsried – SpVgg Günz-Lauben 1:2

19.10.25
Zu Gast in Dietmannsried ging es für die Günzer bei perfektem Fußballwetter auf Kunstrasen gegen einen Mitverfolger im Kampf um den Anschluss auf den Relegationsplatz. Dabei erwischten die Grün-Weißen einen denkbar schlechten Start. Auf dem linken Flügel setzte Florian Becherer mit seinem linken Fuß zu einer Flanke an. Die Kulle rutschte dem Angreifer der Hausherren derart perfekt über den Schlappen, sodass sie sich perfekt hinten ins lange Eck zur 1:0-Führung in der 8. Spielminute senkte. Allgemein war die linke Seite der Gastgeber besonders in Person vom dribbelfreudigen Mohamad Saleh der Dreh- und Angelpunkt der Offensivaktionen im ersten Durchgang. Die Heimelf ließ den Ball im Spielaufbau sonst meist ansehnlich flach hinten und im eigenen Mittelfeld zirkulieren, um dadurch ihre Angriffe aufzuziehen. Für die nächsten großen Torchancen sorgten in der Folge aber die Grün-Weißen. Begonnen durch Kapitän Michael Harzenetter, der einen langen Ball sauber mitnahm und an die Unterkante der Latte setzte, von welcher der Ball hinter die Linie fiel, jedoch durch den Drall wieder aus dem Tor heraussprang, ohne das Netz je berührt zu haben, was den Schiedsrichter optisch täuschte und somit nicht zum Ausgleich führte. Kurz danach wurde Patrick Daufratshofer über rechts durchgesteckt und hatte freie Bahn auf das Tor, jedoch wurde er durch eine knapp falsche Abseitsentscheidung zurückgepfiffen. Ausgleichend muss hier erwähnt werden, dass der Schiedsrichter seine Linie im Spiel so durchzog und immer, wenn es knapp war auf beiden Seiten derartigen Szenen gleichermaßen mit Abseits bewertete. Die Günzer profitierten im Laufe der Begegnung auch noch von einer solch engen Entscheidung. Die Grün-Weißen ließen aber weiterhin nicht nach und kamen zu erneut guten Chancen. Leon Rampp und Michael Harzenetter scheiterten mit ihren Abschlüssen noch am Torerfolg, ehe Routinier Patrick Daufratshofer seinen Sturmkollegen zeigte, wo das Tor steht. Nach einem zuvor satten Lattenschuss schaltete der Flügelspieler der Günzer, wie schon in der Vorwoche, am schnellsten, nahm den Abpraller vom Querbalken noch einmal mit und schob ihn dann überlegt am Keeper zum verdienten 1:1-Ausgleich nach einer halben Stunde ein. Dieses Ergebnis stellte zugleich den Pausenstand dar.
Im zweiten Abschnitt musste direkt zu Beginn Noah Böckler sein Team retten, indem er einen Schuss im Strafraum mit seinem schnell hochgerissenen Arm abwehrte und so das Unentschieden wahrte. Danach hatten die Günzer wieder eine 10–15-minütige Drangphase. Beginnend mit Michael Harzenetter, der einen flachen Schuss knapp rechts neben das Tor setzte. Gefolgt wurde er von Leon Rampp, der mit seinem Schuss außerhalb des Sechzehners nur die Latte küsste. Anders als im ersten Durchgang konnten die Günzer den Druck aber nicht bis zum Torerfolg aufrechterhalten. Im Gegenteil, im Anschluss waren es die Hausherren, die durch ihre Wechsel nun vor allem über ihren rechten Flügel für wiederholte Gefahr sorgten. Die erste gute Gelegenheit bot sich, nachdem man schulbuchmäßig bis auf die Grundlinie durchgebrochen war, den Ball flach in den Rückraum im Sechzehner servierte, wo die Direktabnahme aus der Drehung allerdings deutlich übers Tor flog. Kurz danach wurde der Mittelstürmer der Gastgeber per Steckpass in den Strafraum steil geschickt. Keeper Noah Böckler kam noch rechtzeitig raus und vereitelte das Gegentor, musste seinen Einsatz aber mit kurzzeitig starken Schmerzen bezahlen, nachdem ihm für zwei Minuten durch den Zusammenprall die Luft wegblieb. Die Partie bog dann in die Schlussviertelstunde ein und war sehr spannend, da zu keiner Zeit im zweiten Durchgang klar war, wer die benötigten drei Punkte auf seine Seite ziehen würde. In der 83. Minute presste die Günzer Offensivabteilung weiter auf den ungebrochen technisch ansehnlichen Spielaufbau der Heimelf. Nach einem Rückspiel zum Torwart vertändelte dieser den Ball allerdings unglücklich gegen den aggressiv durchgelaufenen Knipser der Grün-Weißen. Dieser legte sich die Kugel noch einmal sauber zurecht, bevor er ins leere Tor einschob und dann zum Sprint ansetzte, um den Ball aus den Maschen zu holen. Umgehend wurde er aber von seinen Mannschaftskollegen in der Jubeltraube verschlungen und erfuhr dort, dass er gerade den Führungstreffer und nicht nur den Ausgleich für seine Truppe erzielte. Zu vergessen, welches Tor man geschossen hat, kann bei den ganzen abgespulten Kilometern ja jedem mal passieren, naja, außer vielleicht mir, ich schieß keine Tore. In den letzten zehn verbleibenden Minuten mussten die Grün-Weißen nochmals defensiv standhalten, brachten die knappe Führung allerdings über die Bühne. Ein Sieg, der zwar spät erkämpft wurde und sich hinten raus nicht unbedingt andeutete, jedoch aufgrund der guten Chancen über 90. Minuten und dem nötigen Spielglück in einer solch engen Partie nicht unverdient ist.
Lukas Honold