SpVgg Günz-Lauben – SV Lachen 0:0

07.08.22

Im ersten Punktspiel nach dem Aufstieg in die Kreisklasse empfing die SpVgg Günz-Lauben den SV Lachen. Die Gäste aus Lachen belegten in der Vorsaison den fünften Tabellenplatz und wollten mit einem Auftaktsieg direkt wieder ihren Platz im oberen Bereich der Tabelle sichern, mussten dabei aber auf ihren Topstürmer Marco Mendler verzichten, da dieser nicht mit von der Partie war. Die Günzer selbst wollten nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit dem Aus im Pokal in der ersten Runde gegen Hawangen ebenfalls eine solide Leistung abliefern, um mit einem guten Gefühl in die Saison zu starten. Aufgrund von Verletzungen aus der Vorsaison müssen die Hausherren weiterhin auf die Harzenetter-Brüder verzichten, wodurch sich andere Spieler mehr beweisen können.

Die ersten 30. Minuten der ersten Halbzeit dominierten die Günzer, da sie durch ihr aufwendiges Anlaufen Ballverluste beim Gegner erzwingen und das Aufbauspiel stören konnten. Die sich daraus ergebenden Chancen konnten aber alle nicht genutzt werden. Ein Manko, das sich schon im ein oder anderen Vorbereitungsspiel gezeigt hatte und welches schnellstmöglich abgestellt werden muss, will man in der Kreisklasse regelmäßig punkten. Von den vorgetragenen Angriffen der Hausherren in der ersten Halbzeit ergab sich die beste Chance durch den frei durchgelaufenen Alexander Häfele, dessen Abschluss aber knapp rechts neben das Tor ging.

Die letzten 15 Minuten vor dem Pausenpfiff gehörten aber klar den Gästen. Den Grün-Weißen war der betriebene Aufwand in sommerlichen Temperaturen sichtlich anzumerken. Die Lachener schafften es vier bis fünfmal über ihre linke Angriffsseite bis auf die Grundlinie durchzubrechen. Meist konnte ein Bein der Günzer Verteidiger noch eine Flanke verhindern und zur Ecke klären, doch ein perfekter, flacher Ball von der Grundlinie auf der linken Seite in den Rückraum ermöglichte eine Schusschance, bei der das lange Eck komplett offen war. Dem Lachener Offensivspieler rutschte der Ball aber etwas über den Schlappen und so ging der Ball knapp rechts am Tor vorbei. Folglich ging es trotz guter Torchancen auf beide Seiten mit einem 0:0 in die Kabinen.

Im zweiten Durchgang wurde das Spielgeschehen zunehmend hitziger. Den Gästen aus Lachen war anzumerken, dass man nicht direkt im Auftaktspiel federn lassen wollte. Sie kamen wesentlich besser ins Spiel als noch zu Beginn der ersten Halbzeit. Die Günzer konnten ihr Pressing nicht mehr so effektiv ansetzten und waren daher mehr mit dem Verteidigen beschäftigt und kamen dadurch nur über ein bis zwei Konter über die linke Seite zu gefährlichen Vorstößen. Die Lachener hatten bei ihren Offensivbemühungen zweimal Pech, da erfolgversprechende Szenen durch falsche Abseitsentscheidungen abgepfiffen wurden. Dies hatte auch zur Folge, dass das Spiel noch hektischer wurde und Teile der Zuschauer zunehmend ihren Unmut mit den Entscheidungen des Schiedsrichters lautstark mitteilten.

Zu den aufregendsten Szenen kam es dann innerhalb der letzten fünf Spielminuten. Nach einem energischen Ballgewinn der Heimelf durch Markus Brutscher lief Patrick Daufratshofer allein von der Mittellinie aus auf den Torwart zu und hatte wohl zu viel Zeit zum Nachdenken. Am Sechzehner angekommen, konnte er vom Lachener Keeper am Torerfolg gehindert werden. Die Gäste ihrerseits hatten kurz vor dem Ende noch einen Angriff über den linken Flügel. Der Ball wurde am Verteidiger etwas zu weit vorbeigelegt und es kam dann noch zum Kontakt. Der Schiedsrichter entschied hierbei auf Foul. Die Entscheidung an sich war umstritten, wenn man den Pfiff aber wie in dieser Situation tätigt, muss es Elfmeter für die Lachener geben, da der Zweikampf innerhalb des Sechzehners stattfand. Stattdessen gab es einen Freistoß an der Strafraumkante, der nicht zum Treffer führte.

Letztlich endete das Spiel mit einem torlosen Unentschieden der unterhaltsameren Art. Die Partie war stark umkämpft und hätte sicherlich ein paar Tore verdient gehabt. Die Stimmung in der Elf von Robert Kirchmayer war direkt nach dem Spiel etwas getrübt aufgrund der verpassten Großchance kurz vor Ende des Spiels, doch diese schwankte bald in Zufriedenheit um den erlangten Punkt um, vor allem wenn man die ebenso glücklichen Szenen in der Defensive der Heimelf betrachtet.

Noch ein kurzer Anreger für alle, die diesen Bericht lesen und heute bei unserem Heimspiel zuschauen. Der Schiedsrichter hat strittige und teilweise falsche Entscheidungen in der zweiten Halbzeit getroffen. Diese haben den Günzern am heutigen Tage eher geholfen, aber es wird auch Tage geben, an denen wir wieder benachteiligt werden. Dies führt zu Emotionen, die zum Fußball dazugehören, die Art und Weise darauf zu reagieren, hat aber jeder selbst in der Hand. Der Schiedsrichter hatte an diesem Tag eine Anfahrt von ca. 70 km hinter sich und hat bei sommerlicher Hitze trotz seines höheren Alters das Spielgeschehen geleitet. Sollten sich die Gemüter also aufgrund von falschen Entscheidungen wieder erhitzen, bitte denken Sie daran, dass die Schiedsrichter selbst auch einfach nur menschlich sind und Fehler machen. Klar gehört es dazu, sich mal über einen Pfiff aufzuregen, bitte bleibt dabei aber respektvoll, sonst wird der Schiedsrichtermangel nicht besser. Genießen Sie das Spiel und überlegen Sie stets zweimal, ob ein Reinschreien bei jeder strittigen Szene wirklich nötig ist und überlassen Sie das Motzen wenn dann den Spielern und Trainern, welche dann schon bestraft werden, sollten diese über die Stränge schlagen. 😊

Lukas Honold