TV Boos – SpVgg Günz-Lauben 4:1

14.08.22

Nach dem vielversprechenden Punktgewinn gegen den SV Lachen im Auftaktspiel ging es für die SpVgg Günz-Lauben im zweiten Punktspiel zum nächsten „Brett“ der Liga, nämlich der SG Boos/Fellheim. Die Hausherren aus Boos verpassten im Jahr zuvor denkbar knapp die Relegation um den Aufstieg in die Kreisliga, können aber durch die neue Spielgemeinschaft mit Fellheim und der dadurch resultierenden Verstärkung des Kaders mit weiteren Spielern einen erneuten Anlauf um den Aufstieg starten.

Die Elf von Robert Kirchmayer erwartete daher einen aggressiven und lautstarken Gegner, der früh ins Pressing gehen würde. In der Frühphase des Spiels war aber genau das Gegenteil der Fall, die Hausherren standen kompakt und agierten meist mit langen Bällen auf das Anlaufen der Günzer. Für die Grün-Weißen wirkten die ersten zehn Spielminuten daher zufriedenstellend, da man den kontrollierten Aufbau des Gegners stören konnte, auch wenn man selbst nicht zu Torszenen kam.

Durch die langen Bälle waren die Booser mit ihren starken Offensivspielern aber über die gesamte Partie hinweg gefährlich. Zum ersten Mal zeigte sich dies mit der 1:0 Führung in der 13. Spielminute. Nach einem Abschlag gewann Marco Gröner das Kopfballduell und verlängerte auf seinen Sturmpartner Bernd Betz, welcher Stefan Bräutigam über einen Steckpass in den Strafraum schickte. Dessen platzierter Schuss von rechts im Sechzehner in die linkere untere Ecke war nicht zu halten. Nur sechs Minuten später war es wieder ein weiter Ball der Booser, der über die gesamte Verteidigung der Gäste flog und nach Kommunikationsproblemen in der Hintermannschaft der Günzer zum schnellen 2:0 führte. Marco Gröner schob sich zwischen Verteidiger und Torwart und lupfte den aufspringenden Ball gekonnt von der Sechzehnerkante über den Keeper ins Tor und bedankte sich für das Geschenk der Gäste.

Nach dieser misslungenen ersten Halbzeit wollten die Günzer nochmals alles reinhauen und sich nicht so leicht unterkriegen lassen. Dieser Vorsatz wurde aber direkt untergraben, nachdem Lukas Honold in der 46. Minute im Aufbauspiel einen leichtsinnigen Fehlpass in die Mitte spielte. Wieder schlug die kaltschnäuzige Offensive der Heimelf eiskalt zu. Marco Gröner wurde postwendend steil geschickt und schob den Ball überlegt in die lange Ecke, womit er seinen Doppelpack und das 3:0 für sein Team markierte.

Der moralische Bruch im Spiel war den Gästen nun deutlich anzumerken, war man es doch aus der Vorsaison gewohnt auf der anderen Seite dieser Ergebnisse zu stehen. Zwar versuchte man noch weiter den Ball laufen zu lassen, kam aber gegen die kompakte Defensive der Booser nur durch Standards zu gefährlichen Torchancen. Der 3:1 Anschlusstreffer in der 51. Minute für die Günzer fiel daher auch durch einen Freistoß aus dem linken Halbfeld. Nachdem der Kopfball von Markus Brutscher noch vom Keeper pariert werden konnte, war dieser dann beim Nachschuss von Martin Merk machtlos.

Die aufkommende Hoffnung der Günzer wurde aber von der Heimelf direkt wieder im Keim erstickt. Nachdem diese den Ball auf Höhe der Mittellinie gewinnen konnten, wurde Bernd Betz nach zwei schnellen Pässen durch die Mitte ins 1 gegen 1 mit Keeper Bayer Markus geschickt. Wieder zeigten der Booser Angriff seine Abgeklärtheit im Abschluss und lies mit dem 4:1 in der 57. Minute keine Fragen mehr offen. Die Partie war damit schon vorzeitig entschieden und die Günzer kamen in der Folge auch zu keiner Torchance mehr aus dem Spiel heraus, da man gegen die Defensive der Booser keine Mittel fand, um noch zu einem weiteren Treffer zu kommen.

Die SG Boos/Fellheim ging damit als verdienter Sieger vom Feld und kann sich durch den zweiten Sieg im zweiten Spiel vorne in der Tabelle einreihen. Für die Günzer war es ein Nachmittag zum Vergessen. Für die bevorstehenden Aufgaben gilt es vor allem, die individuellen Fehler in der Defensive abzustellen, um sich nicht selbst aus dem Spiel zu nehmen. Des Weiteren gilt es zu lernen, wieder besser mit Rückständen umzugehen, da dies in dieser Liga noch öfters passieren kann und wird, als das noch in der erfolgsverwöhnten Vorsaison der Fall war.

Lukas Honold